Wir betreiben eine innovative, zukunftsorientierte Alp- und Landwirtschaft. Trotzdem legen wir sehr viel Wert auf Traditionen wie zum Beispiel das Käsen, Wildiheuen oder die Alpauf- und Abfahrten.

 

Käsen

Uns ist es wichtig, die Tradition der Alpkäseherstellung zu erhalten. In unserer Käserei wird aber nicht mehr über dem offenen Feuer gekäst, sondern in einem Doppelwandigem Kupferkessi das mit Dampf erhitzt werden kann. Den Dampf erzeugen wir in einem mit Wasser gefüllten, mit Holz beheizbaren Behällter, ein sogenannter Dampfkessel. Die Milch bzw. der Käsebruch wird mit dem elektrischen Rührwerk gerührt, von Hand geschnitten, mit dem Käsetuch aus dem Kessi gezogen, in die Formen gefüllt und mit Gewichten gepresst. Nach dem anfänglich fleissigen wenden, wird der Käse bis am Abend Stündlich gewendet. Am Morgen kommt er ins Salzbad wo er 24 Stunden bleibt, danach wird er Regelmässig von Hand gewendet und geschmiert.

 

 

Wildiheuen

Schon seit mehreren hundert Jahren wird in steilem Gelände Gras gemäht und geerntet. Früher waren die Bauern darauf angewiesen um genug Winterfutter für ihre Tiere zu haben. Auch heute noch, werden die steilen Wiesen oder wie man hier in Nidwalden zu pflegen sagt ''d'Planggä'' gemäht. Nebst dem hohen Nährstoffgehalt und der Schmackhaftigkeit des Heu's gibt es aber heute noch andere Gründe dieses Gras zu mähen. Zum einen für den Lawinenschutz, denn auf den ungemähten steilen Hängen gerät der Schnee viel schneller ins rutschen, zum anderen aber auch der Artenvielfalt zuliebe. Da die Flächen nur einmal im Jahr genutzt werden, können sich in der übrigen Zeit viele Insekten und Pflanzen vermehren. Wie beim Käsen kombinieren wir auch in den Planggen altes Brauchtum mit moderner Technik, um uns die Arbeit zu erleichtern.

 

 

Alpauf- und Abfahrten

Bis heute erreicht man den Niederbauen nur knapp mit Transportfahrzeugen und so müssen die Tiere zu Fuss auf die Alp. Kranke oder ältere Tiere, sowie Schweine können mit einer Transportkiste per Bahn transportiert werden. Im Frühling werden die Kühe mit dem Lastwagen von Schwyz ins Choltal gebracht und nehmen dann mit Freude den Weg Richtung Alpsommer unter die Füsse.

Im Herbst wenn das Gras weniger und die Tage kürzer werden, heisst es wieder zurück ins Tal. Die Vorbereitungen beginnen immer schon ein par Tage vorher. Blumenschmuck wird hergestellt, Fahrtreicheln müssen organisiert und die Trachtenkleider gebügelt werden. Am Tag der Alpabfahrt, früh am morgen wenn alles notwendige gemacht ist, werden die Stalltüren mit schwerem Herzen geschlossen und wir machen uns auf den Weg nach Emmetten. Dort können die Kühe ca. eine Stunde fressen und sich ausruhen bevor sie dann mit ''Mäiä'' (Kopfschmuck) und Treicheln geschmückt werden. Der brauch des Schmückens kommt von früher, als man den Kühen die Melkstühle, Ketten und weiteres Material aufgebunden hat, um nicht alles selbst tragen zu müssen. Wenn der Alpsommer gut war, schmückte man die beste oder die Leitkuh als Dank mit ein par Blumen. Wir schmücken unser Vieh aus Leidenschaft und Dankbarkeit, für die gesunden Tiere und all die schönen Augenblicke auf der Alp, weil wir Glück und Freude empfinden wenn wir wieder mit allen Tieren von der Alp zurück ins Dorf kommen.

Von Emmetten geht es runter nach Beckenried und weiter Richtung Ennetbürgen, dort wird der Schmuck und alle Glocken abgezogen und die Tiere dürfen noch ein letztes mal Nidwaldner Gras fressen, bevor es mit dem Lastwagen wieder nach Hause, Richtung Schwyz, geht.

 

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